Hilfe trotz Corona

Mittelschule unterstützt an Leukämie erkrankte Kinder in Tiflis/Georgien

Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich die Mittelschule Bad Neustadt jährlich weltweit mit einem sozialen Hilfsprogramm. Ursprung ist dabei jeweils die Weihnachtsaktion der Schule, bei welcher Christbäume geschmückt und verkauft werden und zusätzlich an zwei Tagen Allerlei rund ums Fest in der Weihnachtsbude auf dem Marktplatz zum Verkauf angeboten wird.

Der Erlös wird seit Jahren zur Hälfte für bedürftige Familien aus der eigenen Schule eingebracht. „Die anderen 50 Prozent geben wir an ein soziales Projekt irgendwo auf der Welt weiter“ berichtet Klaus Schiffmann, Beratungslehrer der Mittelschule, der die Aktionen organisiert und durchführt. „Nachdem in der Vergangenheit die unterschiedlichsten Projekte auf allen Kontinenten bedacht werden konnten, von gestifteten Schulbänken in Myanmar, über Musikinstrumente in der Mongolei, Schultoiletten in Uganda, Essensmarken in Papua Indonesien, Computern in Nepals Klassenzimmern, Tsunami Wiederaufbauhilfe in Sri Lanka, Schulmaterial auf Madagaskar, um nur einige aus dem langen Reigen der Hilfsgeschichte zu nennen, sollte dieses Mal ein Kinderkrankenhaus für an Leukämie erkrankte Kinder in Tiflis der Hauptstadt Georgiens unterstützt werden“, zählt Schiffmann auf.

Im Normalfall kümmert er sich persönlich vor Ort um die Übergabe der Spendengelder bzw. der Hilfsgüter im Rahmen einer Reise für Kollegen und Freunde der Mittelschule Bad Neustadt kümmern. „Alles war gut geplant und vorbereitet, doch dann kam Corona und nach und nach wurde klar, dass die für die Osterferien geplante Reise storniert werden musste“, bedauert der Pädagoge.

Ganz klar bestehen blieb die Tatsache, dass die dem ausgesuchten Kinderkrankenhaus namens „Kinderplanet“ in Georgiens Hauptstadt Tiflis zugesagte Unterstützung durchgeführt werden sollte – auch ohne persönlichen Kontakt von schulischer Seite. „Hierbei erwies sich die ausgesuchte Reiseleiterin Natia Kantsarashvili als zuverlässige Ansprechpartnerin vor Ort“ so Schiffmann weiter. Sie habe per Skype und Whats App einen guten Kontakt zur Mittelschule gepflegt, gewissenhaft um die Rückabwicklung der geplanten Reise, aber vor allem um die sinnvolle Überbringung der zugesagten Spendengelder gekümmert.

So gelang es, dass der Einrichtung „Kinderplanet Georgien“ die versprochene Summe von 1200 Euro für besonders bedürftige Familien zugeführt werden konnte. Die Station ist dem Kinderkrankenhaus von Tiflis zugeordnet und wird von Frau Marina Shengelia und Herrn Dr. Tamar Javakhadze von der Internationalen Assoziation zur Unterstützung leukämiekranker Kinder geleitet.

„Sie wurde 2002 gegründet, zunächst als Zentrum der Rehabilitation für traumatisierte Kinder von Flüchtlingsfamilien“ weiß der Mittelschullehrer zu berichten. Derzeit arbeitet der „Kinderplanet Georgien“ auch mit dem Lashvili Kinderkrankenhaus in Tiflis zusammen.

„Wichtig dabei ist es, den Kindern in der Zeit der Rehabilitation eine ruhige Atmosphäre bieten zu können, in der sie sich wohlfühlen und ideale Rahmenbedingungen für ihre Phase der gesundheitlichen Genesung erfahren können“. Dies geschehe mit Therapie, Vollverpflegung und Übernachtung, aber es stünden nur acht Zimmer zur Verfügung. „Leider können sich nicht alle betroffenen Familien den Aufenthalt dort leisten und genau hier setzt die Hilfe der Mittelschule an. Mit den Spenden werden vier Familien in die Lage versetzt, ihre an Leukämie erkrankten Kinder dort betreuen zu lassen, damit sie sich gesundheitlich und auch mental wieder nach dieser schweren Erkrankung erholen können“.

Selbstverständlich soll die durch die Corona Pandemie abgesagte Reise möglichst im kommenden Jahr nachgeholt werden. Dann wird man sich vor Ort von den Erfolgen der gespendeten Gelder überzeugen können.

Bis dahin sind die Verantwortlichen der Mittelschule Bad Neustadt, Schulleiter Walter Rothaug und der Projektbetreuer Klaus Schiffmann, Natia Kantsarashvili sehr dankbar, dass sie einen derart guten Dienst im Sinn der Mittelschule Bad Neustadt und ihrem Hilfsprogramm leistet.

Michaela Greier