Fast ein Jahr dauerte aufgrund der Corona-Pandemie das Projekt „Fledermauskästen“ der Mittelschule Bad Neustadt. Nach dem Baubeginn im Unterrichtsfach Technik im April 2020 konnten die Kästen nun ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Idee stammte von Fachlehrerin Stefanie Mauer, die dann mit ihrer Kollegin Ruth Damovsky und den unterschiedlichen neunten Klassen die erste Bauphase in Angriff nahm.
Das benötigte Lärchenholz wurde regional bei einer Zimmerei (Firma Hein) in Bad Neustadt eingekauft, entsprechend dem Leitfaden der hiesigen Umweltschule. Im Herbst stellte die Klasse 10V1 die Kästen fertig, welche nun Georg Warnke, dem Leiter des Arbeitskreises Bund Naturschutz im Landkreis ausgehändigt wurden.
Dieser zeigte sich dankbar und begeistert vom Projekt und den fertigen Kästen. „Gerade in Wäldern gehen durch forstwirtschaftliche Nutzung, Baumaßnahmen und aufgrund Verkehrssicherungspflichten viele Höhlenbäume verloren, die unterschiedlichen Fledermausarten als Tagesquartier hätten dienen können“ weiß Georg Warnke zu berichten.
„Andere Arten verbringen den Tag hinter der abstehenden Rinde abgestorbener Bäume. Die Forstleute bemühen sich, mit neuen Waldbaumkonzepten der Strukturarmut durch Stehenlassen von Biotopbäumen langfristig entgegen zu wirken“ führt der Fachmann weiter aus. Kurzfristig könne aber durch das Anbringen der Fledermauskästen als Ersatzquartier der Bestand gesichert werden.
Die 26 Fledermauskästen finden ihren Platz nun voraussichtlich rund um Salz, im Bereich Hollstadt, im ehemaligen Truppenübungsplatz bei Oberstreu, sowie im Sondernauer und Unterelsbacher Wald.
Insgesamt konnten bisher 16 verschiedene Fledermausarten im Landkreis nachgewiesen werden.
© Text und Bilder – Michaela Greier

BuZ (v. l.): Begeistert vom Projekt „Fledermauskästen in Rhön und Grabfeld“, Georg Warnke und Sabine Kriesche vom Bund Naturschutz sowie die beiden verantwortlichen Fachlehrerinnen der Mittelschule Stefanie Mauer und Ruth Damovsky. (Das Bild entstand während des Distanzunterrichts der Klasse 10V1).